Hier finden die Instrumentalist*innen unter Ihnen Anregungen, wie Sie sich außerhalb oder anstelle der üblichen Probe- und Übezeiten für die Instrumentalpraxis fit halten können.
KÖRPERÜBUNGEN
Die folgenden Körperübungen tragen zur Verbesserung der allgemeinen körperlichen Fitness bei. Diese bildet die Basis, um die anspruchsvollen Körperbewegungen beim Musizieren und Singen in optimaler Weise und ohne gesundheitliche Gefährdung leisten zu können.
Bitte beachten Sie, dass Sie die Übungen nur dann ausführen, wenn Sie keine Beschwerden haben und sich körperlich dazu in der Lage fühlen. Sie sollten nie ihre „Wohlfühlzone“ dabei verlassen, auch wenn Sie manches zunächst anstrengt. Variieren Sie die Übungen gegebenenfalls so, dass es für Sie angenehm ist.
Zum besseren Verständnis der Übungen können Sie gerne auch die beigefügten Abbildungen betrachten.
Dehnung
Unterarme
Koordination
Standwaage
Kräftigung
Basic Tension
Päckchensitz
Planks
Sie hören Dorothea Gädeke, Atem-, Stimm- und Sprechtherapeutin am FIM
Hände
Da die Hände das zentrale „Handwerkszeug“ der Instrumentalisten sind, möchten wir hier noch einige Anregungen geben, wie Hände und Finger kräftig bleiben können – sogar auch dann, wenn kein Instrument zum Üben zur Verfügung steht.
Trockenklavier
Setzen Sie beide Hände „kugelig“, d.h. als würde die Hand auf einem Ball liegen, auf die Tischplatte auf. Drücken sie nun nacheinander die Finger in die Platte und lassen Sie sie wieder los. Bauen Sie die Kraft schrittweise auf und lösen Sie sie auch schrittweise wieder. Wichtig ist, dass die „kugelige“ Form der Hand erhalten bleibt, damit nicht zu viel Druck auf die Fingergelenke kommt. Im zweiten Schritt erfinden Sie Variationen, z.B. immer verschiedene Finger miteinander kombinieren.
Tanz mit dem Tablet
Legen Sie ein Buch oder Tablet auf Ihren Handrücken wie auf einen Teller. Bewegen Sie nun die Hand und den ganzen Arm nach oben, unten, rechts und links und auch hinter sich. Spielen Sie mit den Bewegungen und lassen Sie den ganzen Körper mitmachen. Zum Beispiel können sie die Zahl 8 oder ihren Namen in die Luft malen. Zunächst eine halbe Minute üben, dann der anderen Hand übergeben. Im Verlauf auf 60 Sekunden und dann auf 90 Sekunden steigern. Nicht länger als zwei Minuten pro Hand üben.
Crescendo und Decrescendo
Diese Übung dient dem dosierten Kraftaufbau der Handmuskeln.
Drücken Sie einen Gegenstand, idealerweise einen weichen Ball oder auch eine Klopapierrolle (bitte deswegen keine Hamsterkäufe!!) mit den einzelnen Fingern, indem Sie in 10 Schritten den Druck zum Maximum steigern und in 10 Schritten wieder nachlassen. 5-8 mal wiederholen.
Warm-up
Aufwärmübungen vor dem Spielen oder Singen sind sehr wichtig für ein gesundes und optimales Spielen.
Hierfür sind z.B. die Übungen Standhaft und Zentriert und Lippentriller oder andere aktivierende Bewegungen mit dem ganzen Körper geeignet, diese sind hier zu finden.
Besonders gut werden die Finger auf das Spielen durch die folgende Übung vorbereitet:
Korkenzieherübung
Sie hören Prof. Dr. Claudia Spahn, Musikerin und Ärztin für Psychosomatische Medizin, Leiterin des FIM
Cool-down
Das Abkühlen der körperlichen Strukturen nach dem Spielen des Instruments ist ein wichtiger Teil der Vorbeugung von Spielbeschwerden – denken Sie an Sprints im Sport, bei denen Läufer*innen immer auslaufen, niemals plötzlich stoppen. Es ist wichtig, dass wir unserem Nervensystem signalisieren, dass nach dem Instrumentalspiel andere Körperpositionen und -bewegungen dran sind, sonst übernehmen wir Muster vom Instrument in unsere Alltagsbewegungen.
Wir schlagen hier eine atemgeleitete Ganzkörperbewegung vor:
Atemblume
Sie sehen und hören Anna Immerz, Pianistin und Musikpädagogin, FIM
Weitere Anregungen finden Sie in den Büchern Musikergesundheit in der Praxis. Grundlagen – Prävention – Übungen (C. Spahn, Henschel 2015) und Körperorientierte Ansätze für Musiker. Methoden zur Leistungs- und Gesundheitsförderung (Spahn (Hsg.) Hogrefe-Verlag 2017, auch als e-book erhältlich) sowie auf der DVD „Das Blasinstrumentenspiel. Physiologische Vorgänge und Einblicke ins Körperinnere“ (Spahn et al. Helbling 2012) oder Lampenfieber. Handbuch für den erfolgreichen Auftritt (Spahn Henschel 2012).
März 2024
„pflaster:sound“ beim Hochschulwettbewerb 2024 ausgezeichnet
Das Wissenstransferprojekt „pflaster:sound – Musik – Resilienz – Freiheit“ wurde durch „Wissenschaft im Dialog“ beim Hochschulwettbewerb 2024 als eines von 12 Projekten unter 160 Bewerbungen ausgezeichnet. Das Team aus Studierenden und Lehrenden im Masterstudiengang Musikphysiologie um Prof. Dr. Anna Immerz beschäftigt sich mit Straßenmusik und deren positiven Wirkungen für Resilienz und Gesundheit im öffentlichen Raum. Beteiligen Sie sich [hier].
Seit Wintersemester 2023/24
Bundesweit einmaliges Studienangebot: Musikphysiologie als Hauptfach im Master Musik.
Informieren Sie sich
[mehr]
Freiburger Institut für Musikermedizin
Elsässer Straße 2m · 79110 Freiburg
T+49 761 270-61610